URL: https://steuerberater-haehnel.de/index.html?newspage=2&newsdetail=20121214-13_nachtraegliche-schuldzinsen-bei-den-einkuenften-aus-vermietung-und-verpachtung


Büro für moderne Steuerberatung- Steuerbüro Hähnel

Willkommen im Steuerbüro Hähnel

Willkommen, Guten Tag und Hallo

Was kann ich als Steuerberater für Sie tun?

   steuerliches Problem
+ betriebswirtschaftliches Problem
+ Beratung des Steuerberaters
+ Service der Kanzleimitarbeiter
= Ihr Erfolg

 

Moderne Steuerberatung ist persönliche Beratung, ausloten der steuerlichen Möglichkeiten und verbessern der betrieblichen Situation.


Soweit, bis dahin, jetzt kann`s losgehen,


Ihr Steuerberater Detlef Hähnel

Interessante Artikel

Buchführung – Sie buchen selbst

steuerberater-d-haehnel-caputh_0061.jpg

Sie buchen selbst – und wollen sicher sein, daß in…

Mehr erfahren »

Mit einer Steuererklärung viel Geld zurück holen

steuerberater-d-haehnel-caputh_0006.jpg

Eine halbe Milliarde Euro verschenken wir Steuerzahler geschätzt jedes Jahr,…

Mehr erfahren »

Berufsgruppe Mediziner

steuerberater-d-haehnel-caputh_0036.jpg

Als Arzt sind Sie heute mehr und mehr Unternehmer und…

Mehr erfahren »



Nachträgliche Schuldzinsen bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung

Mit Urteil vom 20. Juni 2012 IX R 67/10 hat der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden, dass Schuldzinsen für ein Darlehen, das ursprünglich zur Finanzierung von Anschaffungskosten einer zur Vermietung bestimmten Immobilie aufgenommen wurde, grundsätzlich auch dann noch als nachträgliche Werbungskosten bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung abgezogen werden können, wenn das Gebäude veräußert wird, der Veräußerungserlös aber nicht ausreicht, um die Darlehensverbindlichkeit zu tilgen.


Der Kläger hatte 1994 ein Wohngebäude erworben, dieses vermietet und hieraus Einkünfte erzielt. Im Jahr 2001 veräußerte er das Gebäude mit Verlust. Mit dem Veräußerungserlös konnten die bei der Anschaffung des Gebäudes aufgenommenen Darlehen nicht vollständig abgelöst werden; dadurch musste der Kläger auch im Streitjahr 2004 noch Schuldzinsen auf die ursprünglich aufgenommenen Verbindlichkeiten aufwenden. Das Finanzamt erkannte die vom Kläger im Rahmen seiner Einkommensteuerveranlagung für 2004 geltend gemachten „nachträglichen Schuldzinsen“ nicht als Werbungskosten an.


Der BFH gab dem Kläger Recht; die geltend gemachten Schuldzinsen seien zu Unrecht nicht bei der Ermittlung der Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung berücksichtigt worden. Der BFH hielt damit an seiner bisherigen – restriktiveren - Rechtsprechung zur beschränkten Abziehbarkeit nachträglicher Schuldzinsen bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung nicht länger fest. Der BFH begründet seine Rechtsprechungsänderung sowohl mit der im Steuerentlastungsgesetz 1999/2000/2002 vom Gesetzgeber getroffenen Grundentscheidung, Wertsteigerungen bei der Veräußerung von im Privatvermögen gehaltenen Grundstücken innerhalb einer auf 10 Jahre erweiterten Frist zu erfassen, als auch mit der gesetzestechnischen Verknüpfung von privaten Veräußerungsgeschäften mit einer vorangegangenen steuerbaren und steuerpflichtigen Nutzung des Grundstücks durch die Regelung in § 23 Abs. 3 Satz 4 des Einkommensteuergesetzes, welche bewirke, dass die Ermittlung des Gewinns aus einem steuerbaren Grundstücksveräußerungsgeschäft strukturell der Ermittlung des Gewinns aus der Veräußerung eines Wirtschaftsguts des Betriebsvermögens gleichgestellt werde. Vor diesem Hintergrund sei es folgerichtig, den nachträglichen Schuldzinsenabzug bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung auf den im Streitfall zu entscheidenden Sachverhalt auszuweiten und damit die notwendige steuerrechtliche Gleichbehandlung von nachträglichen Schuldzinsen bei den Gewinn- und bei den Überschusseinkünften wieder herzustellen.

Quelle: BFH Pressemitteilung Nr 62 vom 05.09.2012